wir überlegen aktuell der 7Energy Energiegemeinschaft beizutreten und hätten folgendes Setting in der Familie bzw. Familienunternehmen:
Firmenstandort (Bezirk Melk - NOE) mit PV und 20 000 kWh Jahresüberschuss
Zweiter Firmenstandort (Bezirk Baden - NOE) inkl. Einfamilienhaus mit kleiner PV, kaum Überschuss (1000 kWh/Jahr) & zusätzlich rund 5000 kWh Jahresverbrauch
Einfamilienhaus (Bezirk Baden - NOE) mit rund 7500 kWh Jahresverbrauch ohne PV
Wohnung (Wien) mit circa 2000 kWh Jahresverbrauch
Ist es möglich, dass wir unsere Standorte priorisiert über den Austria Zero „versorgen“ und erst danach in die Gemeinschaft über den Austria Flex PV einspeisen? Als dritte Abnahmeinstanz wäre dann die OEMAG für die übrige Einspeisung vorgesehen.
Gibt es zudem einen aktuellen Wert wie viel Prozent des seitens der Produzenten zur Verfügung gestellten Stroms in der Energiegemeinschaft abgenommen wird?
Vielen Dank vorab für die Unterstützung bei der Entscheidungsfindung!
vorweg: ich bin erst seit letzter Woche Vereinsmitglied → denke aber, ich kann dir daher bei der Entscheidungsfindung helfen, weil ich das gerade hinter mir habe.
Deine Fragen werden beide im Forum bereits beantwortet:
Ja, du (und deine Anschlüsse "Strom verschenken) priorisiert, dann Gemeinschaft, dann OEMAG (oder was auch immer) → ist für den Verein selbstverständlich und vollautomatisiert genauso gelebter Alltag.
Vorteil bei dem Verschenken ist ja auch, dass die Steuer von 0 auch weiterhin 0 ist somit denke ich ein großes Plus hier, bei deiner Situation.
Zahlen für September:
Reine Verbraucher deckten im September ca. 35-55% des Bedarfs aus der BEG.
Produzenten + Verbraucher deckten im September ca. 5-15% des Bedarfs aus der BEG.
Für Produzenten ist die Preisgestaltung immer besser wie bei der ÖMAG, also verdient man auch ab der 1. kWh mehr. Außerdem bekommt man das Geld sofort und muss nicht wie manche berichten ein Jahr auf eine Abrechung warten.
Wenn ich mich versuche in deine Situation hineinzuversetzen:
Als Unternehmer hast du hier die Option günstiger einzukaufen und mit ein paar Cent pro kwh mehr zu verkaufen.
Tägliche Abrechnung
Kosten und Verein sind transparent! → Vereinsmitgliedschaft: 1€ pro Zählpunkt = 12€ / Jahr
100€ werden „ausgelegt“
wenige Cent Aufschlag pro KWH für die EDV Kosten
Keine Bindung / Knebelverträge / vermeintliche „Geschenke“/Angebote/Vergünstigungen/„einmalige“ Chancen
free to join - anytime
→ wenn es für euch also nicht passen sollte → free to go
aus meiner Sicht: (paar meiner Gedanken)
erster Gedanke: zu gut, um wahr zu sein. wo ist der Haken?
Bis jetzt hab ich nichts gefunden.
+) wieso spanisches Konto? ist mein Geld dann weg? Pyramidenspiel? ist transparent erklärt - Kostenersparnis // vollautomatisierter Verarbeitungsprozess // in Österreich so nicht möglich bzw. zu teuer
→ was hier cool ist - auch an den 100€ vorauskassa → wenn wer mal vergisst einzuzahlen oder sich nicht kümmert → man ist selbst in der Verantwortung (keine Mahnung / Kosten / sonstiges) → und bekommt einfach keinen vergünstigten Strom mehr, d.h. jeder Käufer hat ein Interesse, dass immer Geld auf dem Verrechnungskonto ist.
→ der Verein hat auch schon einen Preis von der wko.at bekommen für das bankenfreie Abrechnungssystem
+) Blockchains - was hat der Verein mit Cryptowährung zu tun?! ist das was Linkes?
nix!: mein Bruder (EDVler) hat mir das so erklärt: eine schwer zu fälschende Technik, mit dezentraler Speicherung in nur eine Richtung. d.h. prüfbar von jedem, schreibbar/fälschbar: kaum möglich.
von meiner Seite her:
Bitte komm in den Verein, ich will sehr gerne euren Strom kaufen.
Ich glaube der Verein wird sich sehr rasch vergrößern und für alle Vereinsmitglieder immer besser werden. → gemeinnütziger Verein, darf keinen Gewinn machen; natürlich kommt hoffentlich bald richtig viel Geld rein → dieses wird dann wieder in Verbesserungen investiert z. B. Speicher oder so.
Ich bin intristisch sehr motiviert den Verein zu vergrößern und versuche auch die Werbetrommel zu rühren, um laufend Vereinsmitglieder anzuwerben - bereits erfolgreich.
Meine Wünsche „kauf ab sofort - verkaufen ab 1.1. (bis dahin hab ich beim Verkauf über die WEB einen höheren Preis)“ wurde „ohne wenn und aber“ umgesetzt und das innerhalb von wenigen Werktagen → letzten Donnerstag Vertrag reingeschickt und überwiesen - beim ersten Mailkontakt bereits Bestätigung, dass das Geld eingegangen ist → Freigabe der Daten am Smartmeter durch mich am Samstag → seit Montag kaufe ich vergünstigt Strom.
Ich freu mich schon richtig, mir in einem Jahr die Abrechnungen anzusehen In den ersten Monaten werde ich vermutlich zukaufen.
Wieviel / wenig ich kaufen / verkaufen „darf“ ist letztendlich für die Entscheidung irrelevant: ich habe keine besseren Alternativen gefunden → daher hab ich gemacht, wo ich glaube, dass es was bringt: ich habe gehandelt und handle: Verein beigetreten. „riskiert“ - bei eigentlich sehr geringem Risiko - und ich mache wie gesagt noch Werbung. zumindest bei Leuten die ich mag ;). nicht weil ich muss. nicht weil ich jetzt direkt einen Supervorteil davon habe oder eine Provision. Sondern, weil ich davon überzeugt bin und ich glaube, dass es für alle Seiten profitabel sein wird.
Wie es bei der wissenschaftlichen Arbeit immer so schön heisst → nicht vergessen, es besteht die Möglichkeit, dass ich mir irre.
Hoffentlich hilfreich?
lg,
Lukas (38, Familienvater, Medizinstudent im 3. Jahr (2. Bildungsweg seit Sept 2021), Sparfuchs)
Wow. Danke @Lukas für die umfangreiche Antwort und das Lob. Ich kann an deinen Erläuterungen nichts finden, wo ich was verbessern oder hinzufügen möchte. Absolut top.
@RaphaelD solltest du trotzdem noch Fragen haben, die nicht ohnehin schon beantwortet wurden oder neu aufgekommen sind, dann einfach drauf losschreiben.
So ich alles richtig verstanden habe, hab ich am 27.11.23 bereits 10 kwh über den Verein kaufen dürfen → meine PV hat an diesem Tag kaum bis nicht nennenswert produziert.
Somit habe ich PV Strom genutzt, obwohl ich selbst gerade nicht (ausreichend) produziert habe.
Der Euro „Kosten“ ist somit schon herinnen, obwohl ich erst später damit gerechnet habe
Vielen Dank - wir haben mittlerweile den ersten Mitgliedsantrag gestellt.
Eine Frage hat sich aber noch ergeben. Sehen wir bei der Monatsabrechnung bei Nutzung des Zero Vertrags welche Mengen an welchem Zählpunkt weitergeleitet wurden?
Wir hätten aktuell zwei Standorte mit Überschusseinspeisern + mind. 2 reine Bezugsstandorte angedacht. Potenziell könnten wir in Summe im Familienverbund 6 Zählpunkte für die BEG in Betracht ziehen.
Schön dich mit dem ersten Zählpunkt in der 7Energy - BEG begrüßen zu dürfen.
Sowohl beim Einspeise-ZP als auch beim Verbrauchs-ZP sind die kWh angegeben die über Austria Zero und über Austria Flex verrechnet wurden.
Du kannst von einem Einspeise-ZP auf bis zu 5 Verbrauchs-ZP verteilen.
Wenn du also 2 Überschusseinspeiser hast, dann solltest du dir die Zuteilung von den jeweiligen Anlagen auf die Verbrauchs-Zählpunkte überlegen.
Kann ich dann auch über den Zugang des Einspeiszählpunkt feststellen an welchen Zählpunkt welche Mengen gingen? Ansonsten müssten wir das immer beim jeweiligen Familienmitglied erfragen.
Bei den aktuellen Rechnungen scheint das nicht auf, aber wir können uns da in Zukunft was überlegen, damit auch diese Info zur Verfügung gestellt werden kann.
Darf ich fragen warum das bei euch relevant ist?
Das hätte für uns mehrere Gründe. Zum aktuellen Zeitpunkt sind es eher Bilanzierungsthemen Erzeugungsanlage der GmbH, Verteilung an andere Firmenstandorte, Private etc…
Zusätzlich haben wir überlegt auch zwei vermietete Immobilien anzubinden und den genutzten Strom im Rahmen der Betriebskostenabrechnung mit zu verrechnen.
Hier haben wir aktuell keinen Zugriff auf die Smartmeter und müssten ansonsten den Strom wieder auf uns anmelden.
Ich fürchte das braucht es sowieso oder deine Mieter müssen sich unabhängig entscheiden Teil der 7Energy BEG zu werden. Mitglied müssen die Personen sein auf die der Stromanschluss läuft.
Wir haben schon erste Gespräche geführt & der 1. Mieter könnte sich auch vorstellen selbst beizutreten. So können alle unabhängig von einander den „eigenen“ Strom mittels Austria Zero & zusätzlich auch den Überschuss aller anderer BEG Mitglieder über Austria Flex für den zusätzlichen Bedarf nutzen.
Es ist für uns kein großer Show Stopper - wir haben dann nur den Zusatzaufwand die Einzelabrechnungen je Zählpunkt „einzusammeln“, damit wir sehen welche Mengen an welchen Zählpunkt über Austria Zero gingen.
Aus meiner Sicht wird das auch für große gewerbliche Vermieter/Wohnbauträger extrem interessant sein, da diese in der Regel nicht auf allen ihren Immobilien eine entsprechend große PV Anlage haben und so den Überschuss auf zusätzliche Wohneinheiten aufteilen können.
Ich denke auch, dass es ein Thema wird das z.B. Zählpunkteigentümer ungleich PV-Anlagenbesitzer ist.
Das ist ja z.B. bei PV-Contracting mit Überschusseinspeisung der Fall. Vor allem weil man Eingeispie und Bezugszählpunkt nicht trennen kann (vielleicht kommt das ja irgendwann).
Jedenfalls auch die ÖMAG würde beim Abschluss eines Markpreisvertrages es bemängeln wenn der Vertragspartner nicht gleich dem Zählpunkteigentümer ist. Aber da soll es einen Trick geben das man nach der ersten Rechnung mittels Rechtsnachfolge auf den PV-Eigentümer ändert obwohl der Zählpunkt nach wie vor auf die andere Person läuft.
Vielleicht ist das bei EEGs auch so möglich?
Das ist sicher dann ein interessantes Thema.
Diese Komplexität haben wir Gott sei Dank nicht, da Einspeis-/Zählpunktbesitzer auch immer Betreiber der PV Anlage ist. Die vermieteten Immobilien haben bei uns aktuell keine PV.
Ich habe schon von Fällen gehört bei denen die PV nicht im Eigentum des Zählpunktbesitzers ist, aber über eine Vollmacht trotzdem an OEMAG etc. vermarktet wird.
Ja, dazu gibt es eine Entscheidung der E-Control, dass auch der Netzanschluss nicht verweigert werden darf und die OeMAG lt. Gesetz den Strom ja abnehmen muss.
Ob wir den Namen bereitstellen können hängt auch von anderen Faktoren zum Datenschutz ab und am einfachsten wäre sicher nur den beschenkten Zählpunkt anzugeben.